
Sanssouci- „ohne Sorge“ auf Klassenfahrt nach Potsdam
Bei schönem Wetter starteten wir, die Klasse 9.2, am Montag von Stauchitz mit dem gecharterten Bus nach Potsdam, der uns wohlbehalten ans Ziel brachte. Einchecken ins Hotel, Mittag essen und dann ging auch schon die große Stadtrallye los. Wir irrten mit Stadtplan und Aufgabenzettel durch die Innenstadt, um Potsdam kennenzulernen. Manche Details fanden wir nicht gleich, aber es machte trotzdem Laune und schließlich erreichten alle das Brandenburger Tor, wo die Siegergruppe ausgezeichnet wurde.


Am nächsten Tag stand das Schloss Sanssouci auf dem Programm, das Friedrich II. von Preußen in nur zwei Jahren errichten ließ. Wir atmeten während der Führung den Geist der Geschichte und bestaunten die wundervoll eingerichteten Räume aus der Rokokozeit. Am Nachmittag erkundeten wir noch den wunderschönen Park mit den weiteren Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel das Chinesische Teehaus, die Orangerie und das Neue Palais.

Der Mittwoch begann nach einem zeitigen Frühstück mit einer Führung durch den Landtag von Brandenburg. Er befindet sich im alten Stadtschloss von Potsdam. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und die DDR ließ die Ruine schließlich abreißen, um die Erinnerung an das alte Preußen auszulöschen und einen sozialistischen Stadtkern zu errichten. Nach der Wende wurde das Schloss wieder vollständig aufgebaut. Auf der Dachterrasse hatten wir einen wunderschönen Ausblick über die Altstadt.

Am Nachmittag bekamen wir einen Einblick in die sowjetische Besatzungszeit. Wir besuchten ein Gefängnis des sowjetischen Militärgeheimdienstes. Hier hielt der Geheimdienst echte und vermeintliche Spione des Westens gefangen und verhörte sie. Die Gedenkstätte zeigt die unmenschlichen Haftbedingungen an Einzelschicksalen. Bewegt hörten wir den jungen Leuten zu, die vor Ort und in Archiven dieses dunkle Kapitel der Geschichte aus dem Kalten Krieg aufarbeiten.

Deutsche Filmgeschichte und Potsdam gehören zusammen, denn im Stadtteil Babelsberg entstand in den Zwanziger Jahren das erste deutsche Filmstudio. Auch wir wollten dieses Kapitel der Stadtgeschichte kennenlernen und besuchten am letzten Tag unserer Klassenfahrt das Filmmuseum, das im ehemaligen Marstall des Stadtschlosses untergebracht ist. Filmgeschichte und Filmtechnik von UFA, DEFA und Gegenwart sind die Hauptthemen dieses Museums, durch das uns eine Mitarbeiterin mit fachkundigen Erläuterungen führte. Am Schluss der Ausstellung gelangten wir in einen kleinen Kinosaal, in dem ein Film über die berühmtesten Produktionen des Studios in Babelsberg lief.

Nach dem Besuch ging es mit unserem Bus auch schon wieder nach Hause, aber die vielfältigen Eindrücke und Erlebnisse in Potsdam nahmen wir mit.
Klasse 9.2